Freitag, 24. April 2009

Relativ unwichtig

Heute hatte ich meine erste Trainerstunde im Fitnesstudio hier am Ort. Ich war da schon mal vor sechs oder sieben Jahren und jetzt will ich es wieder angehen, da ich mich einfach schlapp, schlaff und wabbelig fühle.
Ich habe eine ganze Weile mit mir gehadert, ob ich wieder das Risiko eingehe schlussendlich für ein halbes Jahr für nix zu zahlen und habe mich entschlossen es zu wagen. Irgendwie kommt das Wohlfühlgefühl in meinem Körper nicht vom Nichtstun und wachsen tut ausschließlich der Bauch mit Fleiß über jeden Hosenbund. Auch wenn es objektiv nicht soooo schlimm ist, fühle ich mich doch dauerhaft unwohl.
Also habe ich letzte Woche einen Vertrag abgeschlossen und aus lauter Gewohnheit und ohne darüber nachzudenken habe ich meinen Namen angegeben und im gleichen Moment gedacht... das stimmt doch nicht. Irgendwie stimmt das nicht. Trotzdem habe ich den Mund gehalten und mich noch eine Weile mit der netten Frau am Empfang unterhalten, die auch noch so heißt, wie man mich gelegentlich genannt hat wenn man meinen Namen abkürzt. Brrrrr.

Die letzten Tage habe ich dann dieses Problemchen mit mir rumgetragen, neben all den anderen Dingen die mich beschäftigt haben. Dabei sagte mein Verstand mir es sei doch völlig egal wie man mich nennt und ich bräuchte mir keinen Kopf zu machen und die Leute nicht verwirren. Doch mein Gefühl wollte da nicht mit und fand es gar nicht in Orndung da jetzt mit diesem Namen bekannt zu sein.

Ich habe mir also Gedanken über ein Coming Out gemacht und kam zu keinem Schluss. Gefühl versus Kopf versus Angst. Ich hatte auch noch keine Entscheidung getroffen als ich hineinspazierte, doch als der Trainer sich mir vorstellte: " Ich bin der Marcus" war es ganz einfach einen Kompromiss zu finden. "Ich bin Eric, ich heiße zwar XX, aber meine Freunde nennen mich Eric". "Kein Problem!" sagte Marcus und das Ding war gegessen.

Im Verlauf der Ananmese kam das Thema dann auf Frauen und Männer, Körperfettanteil und ähnliches und ich habe noch eine Bemerkung dazu losgelassen, dass ich mich als nicht so wahnsinnig weiblich sehe und er meinte: "Das hab ich mir schon gedacht." Auf das Anamnese Forumlar schrieb er: Nachname, Vorname Rufname: Eric. (Dreimal unterstrichen)

So einfach kann es sein.

Relativ unwichtig wie man mich jetzt nennt und doch sind Namen nicht nur Schall und Rauch, mir ging es gut bei dieser ersten Stunde.

1 Kommentar:

  1. Früher dachte ich auch immer, dass Namen ja Schall und Rauch seien, aber inzwischen sehe ich das anders. Sie sind ein wichtiges Stück unserer Identität und ich lege großen Wert darauf, Menschen so zu nennen und ihren Namen auch so auszusprechen, wie sie es gerne wollen. Das selbe fordere ich auch für mich.
    Diese Entwicklung ging mit der Rückeroberung meines Vornamens einher. Früher nannten mich alle "Conny" ;-)

    Klasse finde ich, wie einfach das im Fitnessstudio war.

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