Dienstag, 14. April 2009

Zeitgras

sundown behind gras

zeitgras wächst über all die spuren
die du hinterlassen hast.
wenig zeugt noch von deinen wegen
deine worte verwehte der wind
aus der erinnerung
deine stimme hallt nur noch leise
durch die gedanken

zum zweiten mal blühen unbeirrt die bäume
balzen die vögel, erwacht die natur
die vergessen hat dass du je deine pfade gezogen hast

hast du sie gesehen auf deinen endlosen wanderungen
Die natur, die so machtvoll erwachte
während du schon innerlich gestorben warst

zeitgras wächst über die wunden
die dein sterben riss.
dumpf bohrt er noch in der tiefe
der schmerz der verlassenheit
nur ab und zu bricht die fassungslosigkeit
erneut an die oberfläche
warum konntest du nicht bleiben

zum zweiten mal jährt sich dein entschluss
deinen abschied zu zelebrieren
mit deinen lieben zu feiern

hast du den schmerz geahnt der ihre gesichter altern
Und ihre körper schwer und dumpf werden lies
als dein leben sich nicht mehr lohnte

zeitgras wächst über die spuren
nur wenige finden sie noch
und wissen sie zu deuten.
so wie die stiefel in denen du um dein leben liefst
ein ganzes jahr in vielen nächten
wohin bist du gelaufen, was hast du gesucht
sie tragen die spuren deines kampfes

abgeschabt verschlissen ganz und gar am ende
warst du am ende der stiefel
auch an deinem ende angekommen?

hast du gewusst wie sehr du vermisst wirst
wie lange das leiden währt
als du deinen tod plantest?


zeitgras wächst über dein leben
es schmerzt zu wissen, dass du nie das meer gesehen
und niemals eine frau geküsst hast
zeitgras wächst über die erinnerung
doch nur dort wo sie banal und belanglos war
der zeitsamen geht nicht auf
bei denen die dich im herzen tragen.

ich wünsche dir es geht dir dort wo du jetzt bist
besser als hier – wo du nicht zuhause sein konntest.

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