Du geisterst durch meine Träume
nach über 20 Jahren
und verfolgst meinen Tag
beengst meine Lebensräume
Du besuchst meinen Schlaf uneingeladen
nach zwei Jahren Funkstille
nimmst mir die Luft
weckst alte Gefühle – schuldbeladen
Du schickst mir die Schrecken
der Kindheit in meinen Traum
und fesselst mich wieder
mit Verboten in allen Ecken
Du bleibst wenn der Traum mich verlässt
in meiner Gegenwart
wie zäher schwarzer Nebel
und meinen Geist nagelst du fest
Du hast hier nichts mehr zu suchen
das weißt du genau
unter einer Bedingung nur
öffne ich die Tür und du kannst mich besuchen
Also verpiss dich aus meinem Traum
ruf an wenn du was willst
und stell dich der Wahrheit
denn mich kennst du immer noch kaum
Mit deinen Dogmen bleib mir gestohlen
von deiner Enge wird mir schlecht
dein Leben macht mich traurig
könnt ich, hätte ich dir Spaß haben befohlen
Hör auf demonstrativ an mir zu leiden
mit bitt’rer Mine Verlust zu beklagen
Hast du Zuspruch von anderen
die sich an deinem Elend weiden?
Glaub mir es ist gut, dass du nichts weißt
es würde dir das Herz zerreissen
hinter deinen Gedankenkerkermauern
die du and’ren als das Paradies verheißt
Es gibt bei mir für dich nichts mehr zu versäumen
die Wege trennten sich vor Jahren schon
die Worte entstammen kaum derselben Sprache
Verpiss dich einfach nur aus meinen Träumen.
©re-laxed 02/2008
Lieber Eric,
AntwortenLöschenfiel mir eben gerade zu, dein Blog.
Du triffst , bist ein Dichter, kannst schreiben, unglaublich!!! Wow, dieses Gedicht (und nicht nur das) ist ergreifend. Jeder Satz ein Pfeil, in der Atemlosigkeit der Ruhe, mit der du Gefühlt-Gedachtes in nachvollziehbare, physisch spürbare Sätze verwandelst.
Manche Menschen sprechen aus der Seele und du gehörst für mich zu diesen "Transmittern", die Aufruhr im Herzen, im Verstand und im Unterleib erzeugen, weil da so viel Wahrheit und Enthüllung ist.
Eine wertvolle Aufgabe in dieser von Borniertheit nur so strotzenden westlichen Welt.
In Staunen und Wohlgefallen versunken,
M.K.
Werde mir alles mal in Ruhe durchlesen.