Sonntag, 29. Juli 2007

Ab auf die Insel

Die Verwirrung ist komplett - die Schubladen passen nicht. Ich bin reif für die Insel. Gut, dass ich nächste Woche fahre - auf irgendeine von den vielen Inseln, die sich vor der Küste Dalamtiens blau grün vom Horizont abheben.

trans - *trans - gender - sex - terror - chaos.

Hey hey - ich pass nicht rein. Ich bin nicht transgender - ich bin nicht transsexuell - und queer, was hieß das nochmal ? ursprünglich?

Wie schon einmal bringt mich die Definitionswut in einer Randgruppe* zunächst zur schieren Verzweiflung dann dazu mich zu ärgern und dann zur Resignation.

My definition is.... ich habe keine! Ich bin ein bißchen transsexuell und ein bißchen mehr transgender, falls ich die Definitionen richtig verstanden habe. Es ist mir schnuppe, ob ein gesellschaftliches binäres Denkschema einen Teil der Schuld daran hat oder nicht. Und auch auf der Insel vor Kroatien werde ich unverändert so sein wie ich bin. Selbst auf die vielbeschworenen einsame Insel werde ich mein gesellschaftliches, mein binäres, mein erlerntes, mein erfahrenes Bild von mir und anderen mitnehmen. Das Konstrukt der einsamen Insel ist ein interessantes - leider scheitert die gedankliche Reise auf die einsame Insel daran, dass die eigene Prägung nicht mal für Sekundenbruchteile ausgeschaltet werden kann - und es bleibt ein theroreitsches "was wäre wenn" - ohne die geringste Aussagekraft.

Also ab auf die Insel - die Urlaubsinsel - und ich mache einen Selbsterfahrungstrip.

Schlussendlich ist es egal, ob die Gesellschaft schuld hat (kann Gesellschaft "schuldig" sein - gibt es überhaupt kollektive Schuld?) oder ob auf der einsamen Insel das gleiche Problem bestünde.
Schlussendlich ist wichtig, dass ich meine Leben gestalte - mich wohl fühle.
Eventuell sind dafür Anpassungen notwendig, weil ich sonst immer mit "der Gesellschaft" kollidiere - bzw. diese mich anders sieht als ich bin, eventuell finde ich auch einen Weg zu sein, der für mich ok ist, ohne dass ich auf das entsprechende Feedback der Gesellschaft angewiesen bin.

Ab auf die Insel - wo mich niemand kennt und ich mit Wahrnehmung und Reflexion spielen kann.

Ab auf die Insel, wo ich unter Menschen mit mir allein sein kann.

Ab auf die Insel, wo ich fühlen möchte in diesem Körper, diesem einzigen den ich habe.

Ab auf die Insel, wo ich beobachten kann:
Die Anderen - wie sie sind, wie sie agieren, wie sie re-agieren auf andere und auf micht
Mich - wie ich bin, wie ich agiere, wie ich re-agiere auf auf andere und darauf wie ich glaube, dass andere mich sehen.

Ab auf die Insel.





*so möchte ich Randgruppe verstanden wiessen: Eine Gruppe von Menschen, die eine Gemeinsamkeit hat, die nicht einen Großteil der Gesellschaft betrifft

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