Trotz des Titels diesmal kein Bild - oder eher nur ein Stimmungsbild.
Vor zwei Tagen sagte ich im Chat, ich wäre so in Arbeit eingespannt, dass mir wenig Zeit zum Nachdenken bleibt. Stimmt so.
Es ist ein Jahr des Abschiednehmens.
Das Kind wird/ist erwachsen
Ein Tod und die Trauer um den Verlust begleitet mich nach wie vor
Ich mache meine Qualifikation zur Leitung - ein Stück Abschied aus dem Team
Ich frage mich ob ich von meinen bisherigen Sichtweisen zu mir selbst Abschied nehmen muss-soll-will
Die Anforderungen die das Leben stellt sind aber die gleichen geblieben. Die Zeiten fürs Abschiednehmen muss ich irgendwo dazwischen unterbringen. Ich merke, dass dies an meine Kraftreserven geht. So pendel ich hin und her zwischen dem ganz normalen Alltag und den oft nicht effektiv erholsamen Auszeiten und versuche so ganz nebenher noch Trauerarbeit zu machen und mich selbst zu beobachten in dem was ich jetzt bin oder nicht bin - wie ich mich erlebe, wie andere mich erleben und wie ich mein Erleben jetzt einsortieren mag.
Im Moment fordert der Job immens viel. Die Arbeitsbelastung ist seit Monaten so hoch, wie ich es seit Jahren nicht mehr erlebt habe. Letzte Woche dann der Einstieg in die Weiterbildung, viele neue Leute und viel Informationen über das was erwartet wird, bevor wir nächstes Jahr unser Zertifikat in den Händen halten können.
Dazwischen ich.
Schwankend zwischen den Polen, zwischen den Stühlen, mit jedem Fuss auf einem anderen Laufband stehend, ein Stück weit haltlos, weil Vorbilder fehlen und ein Stück weit einsam, weil ich nicht erklären kann - warum ich so bin, wie ich bin.
Auf der einen Seite denke ich bin ich klarer, auf der anderen rufe ich Irritationen hervor, durch mein Auftreten, durch mein Aussehen, durch meine Kleidung.
Immer wieder kehre ich zum Anfang der Überlegungen zukrück - der Körper ist geschlechtsbestimmend und ich habe nur noch nicht meinen Platz als Frau gefunden - um gleich darauf festzustellen, dass ich ihn gar nicht will, den Platz als Frau. Aber der Platz als Mann ist genauso wenig greifbar. Es bleibt alles nebulös. Das eine habe ich erfolglos gesucht - und das andere ist so in meinem Leben nicht mal eben auszutesten. Die meisten Menschen, denen ich tagtäglich begegne, haben auch mit meiner Arbeit zu tun. Dort ist ein coming-out zwar denkbar, aber nicht in der Phase in der ich mich jetzt befinde. Die meisten meiner guten Freunde - die auch Bescheid wissen um mein Ringen - sehe ich nicht täglich. Somit bewege ich mich ständig in einer Frauenrolle und wirke nur ab und an etwas irritierend. Ich bin ein Mensch der im Allgemeinen sehr offen mit seinen Befindlichkeiten umgeht - es fällt mir schwer damit hinter dem Berg halten zu müssen.
So versuche ich meinen Alltag zu regeln und stelle fest, dass ich letzte Woche an zwei Tagen einen Binder trug in der Schule - einfach weil es sich unter dem Hemd besser machte. Noch vor ein paar Monaten hätte ich dies weit von mir gewiesen. Ich betrachte mit Neid meine Mitstreiter und Mitstreiterinnen in der Weiterbildung, die so mit sich im Reinen scheinen, Männer und Frauen.
Irgendwie würde ich es gerne wagen - einen Schritt zu gehen, auszuprbieren, wie sich der neue Name, dessen Unterschrift ich schon geübt habe, anfühlen würde, wenn ihn jemand anders als ich selbst benutze - ein Stück Grenzüberschreitung mit Sicherungsleine.
Ich bin ein kleiner Feigling - schrieb ich es schon mal?
So siehts aus - die Momentaufnahme.
Vor zwei Tagen sagte ich im Chat, ich wäre so in Arbeit eingespannt, dass mir wenig Zeit zum Nachdenken bleibt. Stimmt so.
Es ist ein Jahr des Abschiednehmens.
Das Kind wird/ist erwachsen
Ein Tod und die Trauer um den Verlust begleitet mich nach wie vor
Ich mache meine Qualifikation zur Leitung - ein Stück Abschied aus dem Team
Ich frage mich ob ich von meinen bisherigen Sichtweisen zu mir selbst Abschied nehmen muss-soll-will
Die Anforderungen die das Leben stellt sind aber die gleichen geblieben. Die Zeiten fürs Abschiednehmen muss ich irgendwo dazwischen unterbringen. Ich merke, dass dies an meine Kraftreserven geht. So pendel ich hin und her zwischen dem ganz normalen Alltag und den oft nicht effektiv erholsamen Auszeiten und versuche so ganz nebenher noch Trauerarbeit zu machen und mich selbst zu beobachten in dem was ich jetzt bin oder nicht bin - wie ich mich erlebe, wie andere mich erleben und wie ich mein Erleben jetzt einsortieren mag.
Im Moment fordert der Job immens viel. Die Arbeitsbelastung ist seit Monaten so hoch, wie ich es seit Jahren nicht mehr erlebt habe. Letzte Woche dann der Einstieg in die Weiterbildung, viele neue Leute und viel Informationen über das was erwartet wird, bevor wir nächstes Jahr unser Zertifikat in den Händen halten können.
Dazwischen ich.
Schwankend zwischen den Polen, zwischen den Stühlen, mit jedem Fuss auf einem anderen Laufband stehend, ein Stück weit haltlos, weil Vorbilder fehlen und ein Stück weit einsam, weil ich nicht erklären kann - warum ich so bin, wie ich bin.
Auf der einen Seite denke ich bin ich klarer, auf der anderen rufe ich Irritationen hervor, durch mein Auftreten, durch mein Aussehen, durch meine Kleidung.
Immer wieder kehre ich zum Anfang der Überlegungen zukrück - der Körper ist geschlechtsbestimmend und ich habe nur noch nicht meinen Platz als Frau gefunden - um gleich darauf festzustellen, dass ich ihn gar nicht will, den Platz als Frau. Aber der Platz als Mann ist genauso wenig greifbar. Es bleibt alles nebulös. Das eine habe ich erfolglos gesucht - und das andere ist so in meinem Leben nicht mal eben auszutesten. Die meisten Menschen, denen ich tagtäglich begegne, haben auch mit meiner Arbeit zu tun. Dort ist ein coming-out zwar denkbar, aber nicht in der Phase in der ich mich jetzt befinde. Die meisten meiner guten Freunde - die auch Bescheid wissen um mein Ringen - sehe ich nicht täglich. Somit bewege ich mich ständig in einer Frauenrolle und wirke nur ab und an etwas irritierend. Ich bin ein Mensch der im Allgemeinen sehr offen mit seinen Befindlichkeiten umgeht - es fällt mir schwer damit hinter dem Berg halten zu müssen.
So versuche ich meinen Alltag zu regeln und stelle fest, dass ich letzte Woche an zwei Tagen einen Binder trug in der Schule - einfach weil es sich unter dem Hemd besser machte. Noch vor ein paar Monaten hätte ich dies weit von mir gewiesen. Ich betrachte mit Neid meine Mitstreiter und Mitstreiterinnen in der Weiterbildung, die so mit sich im Reinen scheinen, Männer und Frauen.
Irgendwie würde ich es gerne wagen - einen Schritt zu gehen, auszuprbieren, wie sich der neue Name, dessen Unterschrift ich schon geübt habe, anfühlen würde, wenn ihn jemand anders als ich selbst benutze - ein Stück Grenzüberschreitung mit Sicherungsleine.
Ich bin ein kleiner Feigling - schrieb ich es schon mal?
So siehts aus - die Momentaufnahme.
Danke, dass ich es lesen durfte.
AntwortenLöschenIch wünsche dir weiterhin immer ausreichend Balance - und noch mehr Mut!