"... Über My-denitiy wollte ich reflektieren in diesem Urlaub, spüren, fühlen, schauen und wirken lassen.
Zum ersten werde ich (natürlich) als Frau wahrgenommen - nichts anderes habe ich erwartet.
Zum zweiten kann ich gut im Bikini an den Strand gehen, aber nicht gut damit auf dem Platz herumlaufen.
Zum dritten habe ich zwei mal das Hängerchen mitgenommen für nach dem Duschen, das im letzten Urlaub so praktisch war. Ich hatte es genau von der Dusche bis zum Zelt an, und sonst nie mehr.
Ansonsten bin ich in meinen Junx-Shirts unterwegs und fühle mich damit nicht komisch - auch das ist schon mal eine Aussage. Die ersten Tage waren davon bestimmt, dass ich mich als "Frau die alleine campt" fühlte, wieder so ein "ich muss was beweisen-Gefühl". Der Abend mit den slowenischen Jungs war sehr angenehm, weil sie zwar meine weibliche Gesellschaft suchten, aber wenig auf das "typisch weibliche" abhoben. Außer dass A. meinte ich bräuchte einen Mann, sonst sei ich später einsam. Ansonsten hatte ich mir kurz Gedanken gemacht, ob das jetzt gefährlich sei mit ihnen so spät abends noch allein loszuziehen....."
"... Ich habe "Eine kleine Einführung in das Schubladendenken" von Jens Förster regelrecht verschlungen. Eventuell ergeben sich daraus ein paar interssante neue Gedankenansätze. Die Gefühle, die so hoch wogten im März sind so nicht zu reproduzieren, zumindest nicht in der gleichen Intensität. Vielleicht komme ich eher dahin ein "Mensch mit weiblichem Körper" zu sein. Vielleicht brauche ich die äußere Veränderung nicht wirklich um meinem inneren Menschen zu entsprechen. Vielleicht eher transgender als transsexuell. Heraustreten aus der Gruppenzugehörigkeit "Frau" - zumindest ein Stück weit. Das Hineinfühlen in einen männlichen Köper funktioniert für mich zwar weiterhin gut, hält aber den mannigfaltigen Vergleichen von männlichen Körpern, die ich hier betrachten kann nicht stand. Keiner dabei, den ich gerne mal kurz ausleihen möchte. Meiner ist schon recht - so irgendwie, wenn er auch von außen nicht so aussieht, wie er sich von innen anfühlt. Alles ein bißchen verwirrend und schlecht zu erklären. Auf jeden Fall bin ich für mich nicht bei der "masuklinen Frau" gelandet, was ich nach wie vor irgendwie als abwertend empfände.
Beim Gedanken an Partnerschaft fällt mir besonders auf, dass ich wenig Lust hätte die "weiblichen" Jobs zu machen, irgendwie - Mensch, das darf man ja fast nicht laut sagen - wäre es mir fast am liebsten jemand anders tät das - typisch Pascha sozusagen. Ich tauge einfach nicht gut zum Umsorgen und Hegen und Pflegen - ich gieße dann lieber den Rasen oder schraube ein Regal zusammen und lasse mich dafür loben und am besten noch bekochen. Ob ich mit der klassischen Ernährerrolle allerdings klar käme wage ich zu bezweifeln. Steht ja alles nicht zur Debatte, aber vielleicht sollte ich aufhören irgendwie nach dem Machotypen zu suchen, den ich dann an- und ausschalten kann wie ich möchte. So wird das wohl eher nix.
Einfach mal heraustreten aus den Gesamterwartungen an den Typus Frau - vielleicht wird's dann leichter, wenn die "eigene" Gruppe nicht mehr prizipiell eher gut gesehen werden muss und gleichzeitig der Druck wegfällt der Gruppennorm irgendwie entsprechen zu wollen. Naja neue Denkansätze halt....."
Insgesamt habe ich mir in diesem Urlaub weniger Gedanken über mich in dieser Hinsicht gemacht, als ich erwartete. Das Buch über das Schubladendenken - ein Sach- aber kein Fachbuch - kann ich nur empfehlen, weil es einem ein wenig eine Ahnung davon gibt, wie manche Empfindungen zustandekommen - und weil es Wege aufzeigt, wie man aus der einen oder anderen Gedanken- und Gefühlsfalle entkommt.
...please where can I buy a unicorn?
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