Freitag, 30. Januar 2009

Die Diskriminierung des zweiten Iks?

Es gibt Dinge über die ich schon viele Jahre hinwegsehe - so zum Beispiel die Unsichtbarkeit des weiblichen Geschlechts in der allgmeinenen Sprache. Nein ich möchte mich hier nicht versteigen an die/den interessierte/n Leser/in zu schreiben - das ist Sprachvergewaltigung, da im Deutschen nun mal die Form die auch die männliche ist die Allgemeine Form darstellt.
Aber auch in anderen Zusammenhängen sind Frauen in der Sprache nicht präsent - sogar dann, wenn es nur um Frauen geht und eine Sprachanpassung weder komisch noch gestelzt klingen würde. So zum Beispiel: "Kann mir mal eine von euch helfen." Auch hier verwenden die meisten Menschen, selbst wenn sie ausschließlich Frauen ansprechen "einer".

Also ich habe mich daran gewöhnt, als ich noch versuchte mich als Frau zu sehen mich immer mitgemeint zu fühlen.

Jetzt beschäftige ich mich seit fast zwei Jahren mit dem Thema Trans* und in diesem Zusammenhang fällt mir beim Stöbern im Internet wieder ein ganz ähnliches Phänomen auf: "Transsexuelle sind Menschen die früher einmal Männer waren" - oder korrekter: "Transsexuelle sind Frauen, die mit einem männlichen Körper geboren wurden."

Die stört mich schon eine ganze Weile so ein bißchen, latent und nicht wirklich greifbar. Um es aussprechbar zu machen brauchte es einen Anstoß, den ich heute in einem Blog fand. Es ging um zwei Vereine, die sich an die UNO und das Komitee zur Elimination der Diskriminierung gegen Frauen gewandt hatten.
Nun gut, es geht in diesem Komitee um Frauen - aber es geht in den Vereinen um intersexuelle und transsexuelle Menschen... mir schließt sich schlichtweg der Sinn nicht, wenn geschrieben wird:
"In Deutschland werden transsexuelle Frauen als Männer mit einer psychiatrischen Störung behandelt. Die Identitäten von intersexuellen Personen, Mädchen und Frauen sollten Respektiert werden - und ohne Experimente."

Dies ist kein Problem der Diskriminierung von Frauen - es ist ein Problem der Nichtaktzptanz von Trans- und Intersexualität. Die Identitäten von intersexuellen Personen sollten respektiert werden. Wenn die Frauen und Mädchen genannt werden, dann gehören die Männer und Jungen auch dazu. In Deutschland werden auch transsexuelle Männer als Frauen mit einer psychiatrischen Störung behandelt. Es ist meineserachtens kein Problem der Frauendiskriminierung.


Trans- und intersexuellen Menschen ist doch bei allen Unterschieden vor allem eines gemeinsam: Sie wollen selbstbestimmt so leben, wie es für sie richtig ist. Dabei ist es unerheblich, ob einem Intersexuellen Kind der Penis amputiert oder die Vagina verschlossen wurde - das eine wie das andere ist ethisch nicht nur fragwürdig sondern fällt unter die Kategorie "Gott spielen" und ist damit völlig inaktzeptabel.
Auch bei den genannten Zahlen die für sich gesehen erst einmal groß aussehen, ist die Gruppe der Transsexuellen eine kleine und die der Intersexuellen nochmals eine kleinere. Braucht es hier wirklich ein Vereinchen für jedes Grüppchen - und muss ich mich als Doppel-Iks-Träger wirklich immer gemeint fühlen und natürlich auch gemeint sein, wenn nur von Einfach-Iks-Trägern die Rede ist mit denen ich gerne mein zweites Iks gegen ein Ypsilon tauschen würde??

XY-Mann wird immer genannt - fühlt sich gemeint - XY*-Frau spielt in allen Texten über Trans und Intersexualität eine dominierende Rolle, es sei denn sie handeln explizit von XX-Männern.
Nein ich bin nicht gewillt hinzunehmen wieder nur einmal "mitgemeint" zu sein - zum ersten Mal bin ich wirklich verärgert. Ich fordere Artikel, die von Transfrauen und -männern reden, Vereine für transsexuelle und/oder intersexuelle Frauen und Männer, Informationen über transsexuelle Frauen und Männer - oder falls das wirklich zu viel zu tippen sein sollte kann man auch einfach von Menschen reden, von transsexuellen Menschen und von intersexuellen Menschen - denn das Wort Mensch hat nun eindeutig den Vorteil sowohl die weibliche als auch die männliche Variante zu meinen - ohne in Worten deckungsgleich zu sein.

Ich behalte mein zweites X.
Ich werde nicht den Mund halten und wieder stillschweigend mitgemeint sein.


* mit XY-Frau meine ich hier nicht die Testosteronresistenz die bei XY-Trägern auftreten kann und eine medizinische Diagnose darstellt - sondern die Gesamtmenge derer, die mit den Genen XY sich selbst als Frau definieren und als eine solche leben und aktzeptiert werden wollen. Darunter können natürlich auch xy-Frauen im medizinischen Sinne fallen.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Dinge die man vermeiden sollte.....

..... wenn man gerade beschlossen hat, dass alles so bleibt wie es ist und alles gut ist:

1. Sich bei Gayromeo anmelden und Photos gucken.

Also sollte irgendjemand gerne Bilder von schönen knackigen Männern suchen, so ist er dort bestens aufgehoben.
Sollte man gerade beschlossen haben, dass es sich als Teilzeitkerl im Frauenkörper und mit dem Begehren nach Männern ganz gut lebt und man super damit zurechtkommt - so ist das pures Gift.
Man wäre besser in Wolkenkuckucksheim geblieben und hätte seinen Tagträumen Raum gegeben - da geht das nämlich - konfrontiert man sich mit der Realität dann wird's ein bißchen frustrierend, denn aus dem kleinen Anteil derer, die in dieser Community mehr als nur den schnellen Fick suchen auch noch den zu finden, der einen Frauenkörper auch männlich finden kann .... naja Utopia wurde nicht an einem Tag erbaut.

2. In einer großen Community nach den wenigen Männern suchen, die sich dort als homosexuell angemeldet sind...
... und sich die netten Paarbilder anschauen... und das heulende Elend kriegen - nun gut zum heulen hat es nicht gereicht - zum reichlich genervt und wütend sein aufs eigene Schicksal schon.

Dies sind zwei von den Dingen, die man vermeiden sollte, wenn man nicht bereit ist, den eigenen Sehnsüchten wirklich ins Gesicht zu schauen.

Ich hasse Tage wie diese.